Social Media Marketing: Wie und Wo soll man anfangen?

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Auch das letzte Jahr war geprägt durch den großen, blauen Riesen. Großteile der Budgets in Deutschland sind wieder einmal in Facebook Apps und Media geflossen. Wenn ich mit Kunden oder Kollegen über das Thema »soziale Medien« spreche, dreht sich das Gespräch fast immer um Facebook und Twitter. Andere Plattformen treten völlig in den Hintergrund.

Das schlägt sich offensichtlich auch in den Marketing-Budgets nieder. Efficient Frontier hat soeben den »Global Digital Marketing Performance Report« für das vierte Quartal vorgelegt. Danach hält die Investitionswelle in der »Social Media Werbung« unvermindert an, 2,7 Prozent des Gesamtbudgets werden allein für digitale Werbung auf Facebook ausgegeben. Übertroffen wurde dies nur von den Ausgaben für das Suchmaschinen-Marketing. Andere »Soziale Medien« spielen mit Ausnahme von Twitter praktisch keine Rolle.

Wenn jemand eine Überraschungs-Party für Sie wirft, brauchen Sie keine geben.

Die Headline dieses Artikels stellt die Frage: Wie und Wo sollen Sie in »Social Media« einsteigen? Die sozialen Medien werden ja häufig mit einer Cocktail-Party verglichen, auf der man zusammenkommt und zwanglos über dies, das oder jenes plaudert. Was machen Sie nun, wenn jemand eine Überraschungs-Party für Sie wirft? Gehen Sie dort hin oder werfen Sie eine eigene Party? Natürlich gehen Sie hin, denn die Party findet statt, ob Sie nun hingehen oder nicht.

Genau so verhält es sich auch mit der Frage, wie und wo Sie sich in den Sozialen Medien engagieren. Wenn im Netz bereits über Ihr Unternehmen oder Ihre Marke gesprochen wird, scheint es doch sehr sinnvoll zu sein, sich nach einiger Zeit des Zuhörens an diesen authentischen Dialogen zu beteiligen. Wenn Sie im B2C-Segment angesiedelt ist, ist es wahrscheinlich, dass viele Ihrer potenziellen Kunden auf Facebook »talken«.

Gehen Sie hin und beteiligen Sie sich an den Gesprächen, dazu brauchen Sie noch nicht einmal eine eigene Unternehmens-Seite, ein Account genügt. Nutzen Sie Seiten anderer. Kommentieren und »Liken« Sie, geben Sie Tipps und wertvolle Hinweise, kurz profilieren Sie sich als Experte. Der eine oder andere Verweis auf weiterführende Informationen auf Ihrer Unternehmens-Website bringt Ihr Unternehmen aktiv in den Dialog ein.

Facebook ist nicht das einzige Party-Event.

Obwohl Facebook sich immer mehr als »Netz im Netz« geriert, gibt es eine ganze Reihe von Plattformen, auf denen ebenfalls schon Gespräche stattfinden oder ein Dialog gestartet werden kann. Im B2B-Segment ist es oft so, dass auf den sozialen Plattformen kein Austausch über Ihre Marke / Ihr Produkt stattfindet. Hier müssen Sie das Gespräch in Gang bringen, in dem Sie eigene Inhalte einstellen. Das muss und soll sich nicht auf Facebook beschränken, hier einige Vorschläge zu Plattformen, die Sie nutzen können.

  1. Corporate Blogs. Ein Blog oder eine Corporate Website schafft Identität, es sorgt für Differenzierung in einem Markt mit vergleichbaren Angeboten, und es gibt dem Unternehmen ein Gesicht. Daniel Rehn meint, dass Corporate Blogs das Comeback des Jahres 2011 seien, die sich mit guten Inhalten erfolgreich gegen den den »blauen Riesen« Facebook profilieren können.

    Daneben bedeutet eine gut gepflegte Corporate Website/Blog Imagepflege und ist im Idealfall pro-aktiv. Ob es um die Einführung eines neuen Produktes geht oder die begeleitende Berichterstatung zu aktuellen Themen außer- und innerhalb des Unternehmens. Ein Blog sollte in Verbindung mit der Corporate Website der erste Kanal innerhalb des Marketing-Mixes sein.

  2. Professionelle Networking-Sites. Mitarbeiter von Unternehmen nutzen Plattformen wie Xing oder LinkedIn häufig zum Aufbau von Geschäftskontakten. Unternehmens-Profile bei LinkedIn und Xing bieten Potentiale für das Neugeschäft und können in eine umfassende Strategie im Bereich Social Media eingebunden werden.

    Wenn Social Media insgesamt eine Cocktail-Party ist, so sind LinkedIn oder Xing eher wie Stehempfänge bei Branchenevents. Man lernt neue Leute kennen, unterhält sich und manchmal wird mehr daraus. Sie haben aber auf diesen Plattformen, die Möglichkeit, direkt nach Kontakten zu suchen, die für Sie interessant sind.

    »Kaltaquise« ist in diesen Netzwerken eher verpönt. Wenn jedoch jemand in seinem Profil angibt, genau nach dem zu suchen, was Sie anbieten, dann können Sie ihm durchaus eine Mail schicken und sich und Ihr Produkt / Ihre Dienstleistung kurz vorstellen, die Betonung liegt hier auf »eine«. So können Sie das volle Potenzial des Empfehlungsmarketings ausschöpfen

  3. Social-Networking-Sites.Was unterscheidet »Social Network Marketing« vom »Social Media Marketing«? Geht man den Begriffen auf den Grund, wird das schnell klar. Man baut idealerweise (wie bei den »professionellen Netzwerken«) eine Art Netzwerk auf und betreibt damit Social Marketing. Eine erfolgreiche Online Marketing Strategie ohne Berücksichtigung der Sozialen Netzwerke wie Facebook Google+, oder Twitter ist heute undenkbar.

    Aber viele Social Media Kampagnen scheitern, weil der zweite Schritt vor dem ersten getan wird. Das meint: Der vermeintlich erste Schritt, sich in sozialen Netzwerken zu engagieren, ist zu Beginn des Weges schon ein Schritt zu viel. Machen Sie sich zunächst Gedanken darüber, was Sie erreichen wollen, denn es gibt mehr Gründe für das Scheitern als für den Erfolg einer auf die Sozialen Medien gestützte Marketing-Kampagne. Eine Strategie, die nicht in erster Linie Ihre Ziele im Focus hat, ist zum Scheitern verurteilt.

  4. Photo-Sharing-Sites. Das Thema Produktdesign erlebt zurzeit eine Aufmerksamkeit, wie es sie zuvor kaum gegeben hat. Ist Design ein essentielles Merkmal Ihrer Produkte? Nutzen Sie dieses Potenzial und begeistern Sie Ihre Kunden mit einem Foto-Stream auf Flickr oder Instagram, einem Tumblr-Blog-Post oder vielleicht sogar einem Board auf Pinterest.
  5. Video-Sharing-Sites. Eine Produktpräsentation per Video erklärt auf anschauliche Weise die Funktionsweise und das Einsatzgebiet Ihres Produktes. Der Spaß oder das Besondere am Produkt steht dann im Vordergrund. Wollen Sie Dienstleistungen bewerben, können Sie auf ein Image-Video setzen. Auf Video-Websites wie YouTube oder Vimeo veröffentlicht eignen sich solche Videos hervorragend zur Steigerung der Markenbekanntheit.
  6. Foren. Foren oder »Message Boards« werden in der Regel völlig unterschäzt und deshalb regelmäßig vernachlässigt. Es gibt Foren zu nahezu jedem vorstellbaren Thema, auch für das Marketing. In Foren treffen Menschen, die Lösungen für Probleme suchen, auf Menschen, die Lösungen anbieten. Eine hervorragende Möglichkeit für Sie oder Ihr Unternehmen, sich als »Problemlöser« zu profilieren.

    Suchen und Finden Sie die Foren oder Message Boards, in denen für Ihr Unternehmen / Ihre Marke relevante Themen diskutiert werden. Sie sollten darauf achten, sich dem »Jargon« der Forenmitglieder anzupassen, da zu »professionelle« Beiträge oft negativ beurteilt werden. Daraus folgt, dass Sie Foren eine zunächst nur lesend nutzen.

  7. Location-based games. Trends kommen und gehen. Und der neueste Trend, der sich abzeichnet ist das Location-Based Gaming (positionsbezogenes Spiel). LBG’s sind Computerspiele, in dem der Spielverlauf durch Veränderung der geografischen Position des Spielers beeinflusst wird. Wenn Sie Messen zu Ihrem Marketing-Mix gehören, sind diese ortsbezogene Spiele eine großartige Möglichkeit, eine junge, netzaffine Zielgruppe anzusprechen. Als Belohnung könnten Sie Sonderangebote oder Geschenke offerieren. Oder bieten Sie Wettbewerbe zwischen Besuchern Ihres Messestandes.
  8. Couponing-Websites. Schnäppchen jagen ist in: In Umfragen wird die Nutzung von Rabatten oder Sonderangeboten als einer der Hauptgründe für den Besuch von Websites oder das »Liken« von Facebook-Seiten genannt. »Schnäppchen abgreifen« ist somit auch die Grundlage des Erfolges des Couponing.

    So gut die Rabatt-Coupons und Deals auf Konsumentenseite ankommen, Anbieter sollten sich über die individuellen Einsatzmöglichkeiten und Grenzen von Couponing informieren. Couponing dient in erster Line der Verkaufsförderung und ist oft nicht nachhaltig. Informationen finden Sie hier.

  9. Corporate Podcasts. Corporate Podcasts befriedigen das Informationsbedürfnis einer interessierten Zielgruppe auf einfache und dazu auch kostengünstige Art und Weise. Darüber hinaus können auch Hörer gewonnen werden und die Produkte oder das Unternehmen herangeführt werden, die auf anderen Wegen nur schwer erreicht werden können. Wie bei allen Formaten ist die Voraussetzung für den Erfolg, dass ein Mehrwert für den Nutzer geschaffen wird. Nur wenn dieser dem Hörer geboten wird, kann der Corporate Podcast Verbreitung finden. Schöne Beispiele finden Sie hier.
  10. Slide-Sharing-Websites. Eine der leistungsstärksten Formen von Social-Media für B2B-Aktivitäten ist die Veröffentlichung von Präsentationen (Diashows) auf SlideShare. Die Plattform ermöglicht es Unternehmen und Privatpersonen ihre Prä­sen­tat­ionen hochzuladen und mit der Öffentlichkeit zu teilen und Sie zusätzlich mit Keywords und Tags zu optimieren. die Möglichkeit, diese der ganzen Welt zu zeigen und Sie zusätzlich mit Keywords und Tags zu optimieren. Richtig eingesetzt, können Diashows dabei helfen, Traffic und Leads zu generieren.

Jede erfolgreiche Social-Media-Kampagne braucht Zeit. Das heißt für Sie aber nicht, dass Sie sich zurücklehnen und abwarten. Nutzen Sie die Zeit, um mehr von Ihren Lesern zu erfahren, denn wer kann Ihnen besser sagen, was Ihren Lesern gefällt als der Leser selbst? Achten Sie auf das Feedback. Ist es positiv, dann verstärken Sie die Signale, die Sie senden, durch positive Rückkopplung mit den Lesern.

 

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Bilder: www.ethority.de, ishp Consulting, depositphotos.com

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