Chancen für Querdenker: Raus aus dem Hamsterrad.

Wenn wir gewillt sind, ein kleines Risiko einzugehen, eine winzige Regel zu brechen, etwas von der Norm abzuweichen, gibt zumindest eine theoretische Chance, dass wir andere Ergebnisse erzielen, eine Nische entdecken, ein kurzfristiges Monopol schaffen und dabei ein wenig Geld machen.
Jonas Ridderstale und Kjell Nordström

Marketing Strategie Plan Social Media Jonas Ridderstråle und Kjell Nordström

Social Media ist zum Mainstream geworden. Den Unternehmen, die das erst jetzt entdecken, geht es wie dem Hasen im Märchen »Der Hase und der Igel«, dem es jedesmal, wenn er meint einen Vorsprung herausgeholt zu haben, entgegenschallt »Ich bin schon da!« Sie verwenden dann all ihre Kraft darauf, diesen Bereich zu optimieren und mit kleinen Verbesserungen dem Wett­bewerb die berühmte Nasenlänge voraus zu sein. Doch das ist mühsam und gleicht allzu oft einem Lauf im Hamsterrad!

Das Problem ist, alle Wettbewerber tun genau das Gleiche. Hat jeder eine Facebook-Unternehmens-Page, ist das kein Wettbewerbsvorteil mehr! Also raus aus dem Hamsterrad! Brechen Sie aus! Clevere Unternehmen operieren nicht nur dort, sondern weichen ganz bewusst auf andere Wettbewerbsfelder aus. So entkommen sie dem direkten Kopf-an-Kopf-Wettbewerb.

Center genießen Standortvorteile bei Location Based Services.

Die Online-Ausgabe von “Der Handel” schreibt in einem der letzten Artikel über « Meinen Freund, das Shoppingcenter»:

Beim mobilen Marketing genießen die Center einen interessanten Standortvorteil: Für Werbeangebote auf dem Smartphone, die den Kunden in seiner direkten Umgebung ansprechen – sogenannte Location Based Services – sind Einkaufszentren geradezu prädestiniert.

Über eine App oder mobil optimierte Internetseiten können sie den Kunden die Navigation durch das Center erleichtern und gleichzeitig lokale Werbung der Mieter unterbreiten – soweit der Kunde dies wünscht.

«Die Freunde» sind die Shoppingcenter der «Management für Immobilien AG (mfi)», die derzeit in Deutschland 22 Shopping-Center betreibt, davon 15 unter dem Markennamen «Arcaden». Nachdem die mfi zunächst nur auf Facebook gesetzt hat, setzt sie heute auf ein Gesamtkonzept für die Kundenansprache auf allen Kanälen. Es gibt derzeit unter der Dachmarke “Arcaden Shopping” einen YouTube-Channel, Center-Homepages mit täglich wechselnden ­Inhalten, Facebook-Fanpages und Newsletter. Die mfi hat im November 2011 eine Arcaden-App veröffentlicht, um die Centerbesucher auch mobil zu erreichen. “Die perfekte Verbindung von virtuellem und realem Marktplatz. Diese Art von Shopping-Erlebnis ist das Modell der Zukunft”, schwärmt Marcus U. Hüttermann, Vorstandsmitglied der mfi AG.

Der nächste Schritt zum Internet der Dinge ist der Einsatz von NFC-Chips in den Informations-Stelen. Die Stelen können dann mit den Smartphones der Kunden in Austausch treten. Auf diesem Weg lassen sich virtuelle Gutscheine auf die Handys übertragen, Prepaid-Guthaben aufladen und vieles mehr. WLAN-Hotspots für den kosten- und störungsfreien Zugang zum Netz gibt es bereits heute in allen mfi-­Centern.

„Wenn die Kunden nicht zu uns kommen, kommen wir eben zu ihnen.“

Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis andere Shopping-Center-Betreiber mit ähnlichen Konzepten nachziehen. Der Einsatz der NFC-Technik ist zwar immer noch innovativ, jedoch kein völliges Neuland. Zweifellos gehört der Einsatz von NFC zu den Trends in 2012, so dass der Vorsprung, den sich mfi herausgearbeitet hat, bald dahin sein dürfte. Lokales mobiles Marketing ist heute in aller Munde, SoMoLo (Social + Mobile + Local) ist hier das Stichwort.

Die Südkoreanische Supermarkt-Kette Tesco geht nun einen Schritt weiter: Getreu dem Motto »Shop und Hopp« zeigt Tesco Lebensmittel-Regale, wo der Rest von uns nur U-Bahn-Wände sieht. Die Tesco-Manager hatten sich gefragt, wie der Umsatz gesteigert werden kann, ohne in neue Supermärkte investieren zu müssen. Der Online-Handel stagnierte, das mach heute schließlich jeder.

Die Querdenker von Tesco hatten eine Idee: In einem Probelauf hat Tesco Home Plus eine U-Bahn-Station mit Faksimiles von Lebensmittel verputzt, inklusive eines Labels mit einem eindeutigen QRCode für jedes Produkt. Pendler können so auf Ihrem auf ihrem Weg zur Arbeit eine Handy-App nutzen, um das von ihnen gewünschte Produkten zu scannen und zu ordern. Die Lebensmittel werden dann bis zum Ende des Arbeitstages an die Haustür geliefert. Bezahlt wird ebenfalls per mobile Payment.

Social Media Marketing Google+ Facebook LinkedIn Xing Twitter

Der virtuelle Supermarkt ist von mehr als 10.000 Kunden besucht, durch die Bericht­erstattung über “Tesco Home Plus” ist der Online-Umsatz um 130 Prozent an­ge­stie­gen. Das Experiment ist nur eine von den zunehmend innovativer werdenden Möglichkeiten der Nutzung mobiler Geräte in Einzelhandel.

Da das Tesco Shopping-Display so gut funktioniert, findet es natürlich Nachamer: Ocado, ein britischer Online-Supermarkt richtete ebenfalls eine virtuelle Shopping-Wall in der Nähe von St. Paul in London ein. Es ist gut möglich, dass dieses Modell Schule macht. Dann ist wieder Querdenken gefragt.

 

Weiterführende Links:
ishp Consulting, Virtuelles Shopping. Supermarktkette Tesco macht es vor.
Der Handel: Mein Freund, das Shoppingcenter.
Different Thinking
Harvard Business Manager, Fass mich an!
Technologie Review, Virtuelle Grocery Shopping
supermarket.co.uk, Ocado startet virtuelle Shopping-Wall
AHGZ online, Chancen für Querdenker

 

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Bilder: thinkers50.com, sinbadesign.com, depositphotos.com

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