Social Media und Kosmetik: Die ungeschminkte Wahrheit

Social-Media-Relevanz im Bereich Dekorativer Kosmetik

Man kann es ja nicht oft genug wiederholen: Unternehmen sollten mithören, was über ihre Marke online gesprochen wird. Wie viele Beiträge (Buzz) gibt es zu meiner Marke und dem Wettbewerb? Welches Thema wird kritisch, welches positiv diskutiert? Welche Marke hat die beste Reputation im Netz und warum?

Wichtig ist aber auch die Kenntnis darüber, wie viele beziehungsweise welche Menschen werden von den Marken-Botschaften erreicht? Welche Kanäle haben die größte Bedeutung? Und vor allem, welchen Einfluss haben die Online-Beiträge auf das Kaufverhalten? Genau diesen Fragen geht eine umfassende Social-Media-Analyse der GfK für den Bereich dekorativer Kosmetik nach.

Insgesamt wurden für diese Fallstudie über 100.000 unterschiedliche, deutschsprachige Internet-Beiträge (zum Beispiel Artikel, Webseiten, Facebook Posts, Tweets ) berück­sich­tigt und über 9.000 Beiträge klassifiziert und im Detail analysiert.

Social Media ist die wichtigste Kommunikationsplattform

Für die Fallstudie im Bereich Dekorativer Kosmetik analysierten die Marktforscher vier führende Hersteller (essence, L’Oréal Paris, Manhattan, Maybelline Jade,) im Hinblick auf die Segmente Gesicht, Lippen, Augen und Nägel. Die Studie zeigt, dass drei Viertel der Beiträge zu den analysierten Marken in sozialen Netzwerken wie zum Beispiel Facebook (76.260 Beiträge) zu finden sind. Wichtige Kommunikationsplattformen sind aber auch YouTube und Foren wie board.beauty24.de oder beautyjunkies.de.

Die GfK-Studie legt zudem offen, dass der Anteil nutzergenerierter Beiträge überwiegt. In der Onlinewelt der Dekorativen Kosmetik werden 84 Prozent des gesamten Buzz durch die Konsumenten selbst und nur 16 Prozent durch professionelle Institutionen (zum Beispiel Hersteller, Medien) generiert.

Diese Verteilung ist von Marke zu Marke unterschiedlich ausgeprägt. Während bei Manhattan beachtenswerte 91 Prozent der Kommunikation vom Konsumenten ausgehen, ist der Anteil bei essence mit 78 Prozent etwas niedriger. essence hat jedoch mit einem Share of Voice, also dem Anteil am gesamten Gesprächsaufkommen im Internet, von 46 Prozent und über 45.000 Beiträgen den mit Abstand höchsten Buzz im deutschsprachigen Raum. Gefolgt von L’Oréal (20 Prozent), Maybelline Jade (19 Prozent) und Manhattan (15 Prozent).

Social-Media-Nutzer geben mehr Geld für Kosmetik aus

Social Media ist für die Konsumenten eine wichtige Kommunikationsplattform – allein auf Facebook verbringt die Zielgruppe knapp 16 Stunden im Quartal. Die Konsumenten, die durch die buzz-relevanten Seiten erreicht werden, sind für die Kosmetikunternehmen von großer Bedeutung, da sie bis zu 20 Prozent mehr Geld für Schminkartikel ausgeben.

Für die Unternehmen bedeutet dies, dass sie nicht nur ihre Präsenz im Netz, sondern auch einen möglichst guten Ruf sicherstellen müssen. Mit der steigenden Bedeutung von Social Media wird die zielgerichtete Markenkommunikation in Zukunft deutlich anspruchsvoller.

heißt es in einer Mitteilung der GFK zur Studie.

 

Bilder: ishp Consulting, GFK mit freundlicher Genehmigung von Sonia López Sánchez