»Social Sharing«: Kann Google+ Facebook doch überholen?

»Social Sharing«: Kann Google+ Facebook doch überholen?

Google+ hat seinem 2. Geburtstag hinter sich und dementsprechend auch das Laufen gelernt. Tief­stapelnd hat Google das Geburtstagskind zwar immer als Social Layer bezeichnet und auch hier konnten Sie das schon häufiger so lesen. Aber machen wir uns nichts vor: Heute, mehr als zwei Jahre nach dem Launch, muss man Google+ auf jeden Fall auch als soziales Netzwerk auffassen.

Es gibt heute mehr als 500 Millionen Nutzer von Google+ und dem Vernehmen nach sind mehr als 300 Millionen dieser Nutzer aktiv. Die Zeiten, in denen Google+ als Geisterstadt bezeichnet wurde, sind damit lange Vergangenheit und alle die, die schon immer das Totenglöckchen läuteten, führen heute andere Argumente ins Feld: Google habe zwar viele Nutzer, verzeichne aber kaum Interaktionen wie Shares oder Kommentare. Zieht wenigstens dieses Argument heute noch? Mit steigender Nutzerzahl müsste theoretisch auch der Anteil an Aktivität wie beispielsweise der Anteil geteilter Stories in einem Netzwerk steigen.

Noch liegen Welten zwischen Facebook und Google+

Die Fakten zuerst: Google+ wächst zwar wahnsinnig schnell, aber in absoluten Zahlen liegen immer noch Welten zwischen Facebook und dem Newcomer. Auch bei der Nutzer-Aktivität kann Google+ dem blauen Buch nicht das Wasser reichen. Eine neuere Studie von Searchmetrics zeigt, dass das nicht so bleiben muss.

Vor kurzem hat das Unternehmen die sozialen Signale von Facebook und Google+ aufgezeichnet und genauer analysiert. Im Zentrum der Untersuchung stand die Anzahl der Shares als Maß für die sozialen Signale beider Netzwerke. Basierend auf diesen Werten haben die Analysten das prozentuale Wachstum von Google+ und Facebook ab Januar 2012 bis zum April 2013 berechnet. Das folgende Diagramm stellt Zahlen für die Vereinigten Staaten dar:

Scheinbar zahlt sich Googles Strategie, die Nutzer von Services des Suchmaschinen-Giganten zum Anlegen eines Accounts auf Google+ zu zwingen, aus. »Google will so erreichen, dass viele Menschen möglichst viele Dinge teilen«, sagt Marcus Tober, Gründer und CTO von Searchmetrics. Dadurch, so Tobler, werden auch mehr relevante Inhalte für die Suche generiert. Und die Daten zeigen, dass sich der Erfolg auch einstellt.

Betrachtet man das Wachstum bei den gemessenen Social Signals im untersuchten Zeitraum, so ist das Wachstum bei Google+ deutlich größer. Ein Blick auf die absoluten Zahlen auf der rechten Seite zeigt, warum das so ist: Im April 2013 lag die absolute Zahl der Shares auf Facebook rund fünfzehn Mal so hoch wie bei Googles Äquivalent, den PlusOnes. Das Google-Netzwerk befindet sich immer noch in der »Phase der Entwicklung von klein zu weniger klein« und wächst daher schnell. Facebook wächst auf einem extrem hohem Niveau und daher langsamer.

Ist Facebook wirklich uneinholbar?

Eine sehr agressive Prognose legt das Wachstum im untersuchten Zeitraum zugrunde und schreibt diese Zahlen einfach fort. Das Wachstum der Shares betrug bei Facebook knapp 10% pro Monat, während das durchschnittlichen Wachstum bei Google+ ‘s PlusOnes fast 19% pro Monat betrug.

Die Projektion dieser Wachstumsraten auf den Zeitraum bis Mitte 2016 zeigt dann, dass Google+ beim Social Sharing im Februar 2016 an Facebook vorbeiziehen könnte.

Google can roll up this information into the mass of data that helps it understand which content people consider valuable and useful and give it insights about how to position it in search results. This social data will also help Google build more personalized search results that tie in with a person’s social network connections and activities.

sagt Searchmetrics CEO Tober zu der Prognose.

 

Bilder: ishp Consulting, Searchmetrics