Die Corporate Website als Scharnier zum Erfolg

Social Blogging Wie Social Media Teams strukturiert sind.

Wer sieht was auf Facebook? Nun schalten sich auch deutsche Medien in eine Diskussion ein, die in US-amerikanischen Blogs schon seit geraumer Zeit aktuell ist. »Benachteiligt Facebook jene, die nichts zahlen?«, titelt Zeit-Online in einen Beitrag vom 05.03.2013. Nick Bilton hatte im Bits-Blog der New York Times über einen Test berichtet, mit dem er zeigen wollte, dass es zukünftig teuer werden könnte, sollen eigene Status-Updates im Newsfeed der Facebook-Freunde sichtbar sein. Ich hatte den Artikel und die Erwiderung von Facebook auf unserer ishpC – Facebook-Seite gepostet.

Es gibt viele, die Biltons Meinung teilen, unter ihne prominente Facebook-Nutzer wie derStar Trek Schauspieler George Takei oder der Eigner der Dallas Mavericks Mark Cuban, der im Tech-Blog der Huffington Post schreibt, »was ich wirklich über Facebook denke«.

First, I’m not recommending to any of my companies that we leave Facebook. I am recommending that we de-emphasize pushing consumers or partners to Like us on Facebook […] In the past we put Facebook first — Twitter second. Facebook has been moved to the bottom of a longer list.

»Ich bin nicht per se gegen gesponserte Beiträge«, schreibt er weiter. »Ich bin gegen gesponserte Beiträge, wenn sie der primäre, wenn nicht der einzige Weg sind, um die meisten Menschen. die meiner Unternehmensseite folgen, auch zu erreichen.«

Was ist die Ursache? Sponsored Posts oder Spam-Bekämpfung? Oder beides?

Nicht jeder teilt die vorgebrachte Kritik, Gigaom titelte ironisch »Hey Mark Cuban: Natürlich erfindet sich Facebook neu – was hast du erwartet?« und fragt, »war es nicht die ganze Zeit offensichtlich, dass dies ein Teil des Plans von Facebook war?«

Andere wie App.net – CEO Dalton Caldwell oder der Youtube-Produktmanager Hunter Walk führen andere Gründe für die scheinbar abnehmende Sichtbarkeit von Status-Updates in den Newsfeeds an.

Facebook ist mittlerweile besser bei der Spambekämpfung. Ein bisheriges “Gefällt mir” könnte von Bots oder über andere Spam-Techniken gekommen sein. Was wir jetzt sehen, ist tatsächliches Engagement.

Außerdem könnte das Nutzer-Engagement nicht in gleichem Maße gewachsen sein, wie die Inhalte selbst. Dazu kämen natürlich auch bezahlte Werbung und gesponserte Inhalte, die die ‘normalen’ Statusmeldungen verdrängen.

Die Frage steht: Wer sieht was warum und wann auf Facebook.

Egal welche der beiden Erklärungen zutrifft: Letztendlich entscheidet Facebook, was gesehen wird und was nicht. Vor Einführung von Open Graph und Edge Rank kam es vor allem auf die Nutzer an. Fanden sie einen Text gut und teilten ihn häufig, war er auch gut sichtbar – bei Facebook ebenso wie bei Google. Seit einiger Zeit greift Facebook immer stärker und direkter in dieses Spiel ein. Weder die Nutzer, noch die Unternehmen haben Einfluss darauf.

Das macht den Umgang mit Facebook — und anderen Social Networks — für Unternehmen allerdings gefährlich. Denn wer seine Marketingstrategie darauf aufbaut, ist vollständig von diesen Giganten abhängig. Der Schwerpunkt sollte deshalb die Konzeption eines soliden und flexiblen Social Media Marketing-Plans sein, der sich nicht in erster Linie auf Social Networks konzentriert.

Unternehmen sollten keinesfalls auf ein Engagement in den Sozialen Medien verzichten, ihre Aktivitäten dort jedoch um die eigene Website oder das Blog herum gruppieren und eine effektive und Ressourcen sparende Strategie entwickeln (lassen). In dem früheren Beitrag »Sind wir die Sharecropper des Digitalen Zeitalters?« hatte ich bereits Matthew Grant von MarketingProfs zitiert.

Die Beziehung zwischen Ihrem Unternehmen und diesen Giganten wird immer asymmetrisch sein wie die Beziehung zwischen dem Sharecropper und dem Grundstückseigentümer. Auch wenn es Ihnen zugute kommt: die Giganten haben Ihnen gegenüber keinerlei Verpflichtungen.

Mathew Ingram drückt es auf Gigaom anders aus: »Denken Sie daran, Facebook ist als Plattform nicht für Sie da – Sie sind die Plattform, die Facebook benutzt.«

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Weitergehende Links
Observer: Broken on Purpose: Why Getting It Wrong Pays More Than Getting It Right
Gigaom: Remember, Facebook isn’t a platform for you to use — you are a platform for Facebook to use
Gigaom: Hey Mark Cuban: Of course Facebook is charging you — what did you expect?

 

Bild: Flickr CCBY20 by fontplaydotcom

4 Kommentare

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