Pinterest: Marketing-Plattform oder die neue Linkschleuder?

Pinterest Stores für den Einzelhandel

Wen es heute wundert, dass Pinterest in erster Linie weibliche Nutzer hat, sollte auf die Ursprünge des Netzwerkes zurückblicken. Eigentlich gebührt der Freundin von Ben Silbermann das Verdienst, dass heute Millionen von Nutzern das virtuelle Pin­board zur Verfügung steht, glaubt man dem Auf­ma­cher dieser Story auf ZEITjUNG.

Ganz so war es war es offenbar nicht, aber als Namensgeberin scheint die Freundin doch gewirkt zu haben. Und der Name beschreibt das, was Pinterest heute bietet: Eine Plattform für Social Bookmarking – nur dass hier stark auf Bilder statt ganzer Webseiten gesetzt wird. Pinterest als Novum bei Social Networks hinzustellen, wie es der Slogan »Vom Beziehungs- zum Interessen-Netzwerk, oder von Facebook zu Pinterest« impliziert, ist dann doch etwas weit her geholt. Sehen Sie sich StumbleUpon an: Das erste, wass Sie beim bookmarken eines Beitrages angeben sollen, sind Ihre Inte­res­sen. Das Neue an Pinterest ist die Fokussierung auf visuelle Inhalte, also quasi ein Bilderbuch als Social Network. Kernfunktion der Webseite ist die Möglichkeit, Bilder auf einer sprichwörtlichen Pinnwand zu sammeln und mit anderen zu teilen. Das genau aber scheint den Nerv viele Menschen, die im Netz unterwegs sind, zu treffen: Der Mensch ist eben ein Augentier.

Pinterest generiert heute fast soviel Traffic wie Twitter – und morgen?

Shareaholic hat einen sogenannten Traffic Report veröffentlicht. Grundlage dieses Reports sind aggregierte Daten von mehr als 200.000 Websites mit mehr als 260 Millionen Be­su­chern pro Monat. Die Auswertung zeigt, dass Pinterest mehr Traffic generiert als Google+, LinkedIn und YouTube zusammen und fast soviel wie Google oder Twitter.

Pinterest Stores für den Einzelhandel

Angesichts dieserZahlen ist eines klar: Die rasante Entwicklung von Pinterest als Traffic-Generator weckt Begehr­lich­kei­ten auf Seiten der Unternehmer, die Beratergilde ist auch bei uns schon mit guten Tipps unterwegs, wie Pinterest wirkungsvoll als Traffic-Generator – oder Linkschleuder – genutzt werden kann.

Backlink-Spam, Shopping-Spam und Affiliate-Links

Einer der Merkmale von Pinterest war die Tatsache, dass Links auf Pinterest nicht nur auf direktem Weg Traffic generieren konnte, sondern auch von Google und anderen Such­ma­schinen verfolgbar waren. Dies lud geradezu zum Link-Spamming in den Be­schrei­bun­gen ein, um Backlinks zu erhalten. Dies verhindert Pinterest nun, indem die Links in Kom­men­taren intern mit rel=”nofollow” von der Indizierung ausgeschlossen werden. Nur die Ursprünge gepinnter Grafiken bleiben vom “nofollow” ausgenommen. Wer also Wert auf Backlinks von Pinterest legt, muss dafür sorgen, dass eigene Inhalte gepinnt werden.

Viele kommerzielle Nutzer setzen auf Pinterest Links auf die eigene Shop-Seite um Traffic auf die Shop-Seite zu generieren oder auch direkte Affiliate-Links. Auch Pinterest macht dies in großem Stil, indem Pinterest mit Hilfe von Skimlinks – Slogan: “Unlock the cash in your content” – Links von Usern in eigene Affiliate-Links tauscht. Die Frage ist, ob sich Nutzer dies auf Dauer gefallen lassen, wenn sie es denn überhaupt bemerken. Be­zeich­nend ist, dass die Tatsache an sich nicht kritisiert wird, sondern nur, dass Pinterest dies nicht offenlegt. Dass ein soziales Netzwerk von solchen Links durchsetzt ist, scheint allgemein akzeptiert. Hier schließt sich dann auch die Frage an, welche Qualität der von Pinterest generierte Traffic heute hat und in Zukunft haben wird.

Unter Marketing-Gesichtspunkten lohnt ein Einstieg bei Pinterest heute nicht

Pinterest Stores für den Einzelhandel

Aber nicht nur die Qualität der Links spielt zur Beantwortung der Frage, ob Unternehmen hier und heute in Pinterest einsteigen sollten, eine Rolle. Ein Bild (oder eine Grafik) sagt oft mehr als tau­send Worte. Dieser Auszug aus den Google Trends zeigt einerseits das eindrucksvolle Wachstum von Pinterest weltweit.

Andererseits ist aber euch erkennbar, wo die Nutzer von Pinterst heute zu finden sind: In den USA und Kanada, einige Wenige im Vereinigten Königreich. Der deutschsprachigen Raum ist nicht vertreten.

Allein aus diesen Gründen lohnt ein Einstieg in Pinterest für Unternehmen mit einer deutsch­spra­chigen Zielgruppe heute noch nicht. Es bleibt ab­zuwarten, ob Pinterest den Sprung über den gro­ßen Teich schafft oder wie andere StartUp’s auch, ein amerikanisches Phänomen bleibt.

 

Weiterführende Links:
FutureBiz, Vom Beziehungs- zum Interessen-Netzwerk, oder von Facebook zu Pinterest
Netzökonom, Die zweite Reihe rüttelt an Facebook
Webathleten, Deutsche Unternehmen auf Pinterest: 20 Beispiele
Futurezone, Pinterest führt Opt-Out und Zeichenlimit ein
shareaholic.com, Shareaholic’s Referral Traffic Report
Techcrunch, Pinterest Hits 10 Million U.S. Monthly Uniques Faster Than Any …

 

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Bilder: ishp Consulting, depositphotos.com

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