Zauberwort Vertrauen: Die Cloud im Mittelstand

Cloud Computing im Mittelstand

Die Server des US-Rüstungskonzerns Lockheed Martin sind Ende vergangener Woche massiv von Hackern angegriffen worden. Die US-IT-Sicherheitsfirma RSA Security hatte zum Jahresbeginn stolz das Konzept einer »Secure Cloud« für Lockheed veröffentlicht. Offensichtlich war die »Secure Cloud« nicht sicher genug.

Der Datenklau bei Lockheed Martin ist das neuste Beispiel einer langen Kette von Datenpannen im Zusammenhan mit dem Cloud-Computing. Erinnert sei an Amazon, Apple und Sony. Mit Cirtas hat sich nun überraschend ein Start Up aus dem Geschäft mit Cloud Storage zurückgezogen. Dazu kommt das willfährige Verhalten einiger Anbieter ( u. a. Amazon und PayPal ) gegenüber der US-Administration im Zusammenhang mit Wikileaks. Das alles hat das Vertrauen der Unternehmen in die Wolke nicht gerade gestärkt.

Das Zauberwort heißt Vertrauen

Ist es da verwunderlich, dass die meisten Mittelständler sich derzeit mit der Nutzung von Cloud Computing zurückhalten? 90 % der befragten Mittelständler nutzen Cloud Computing nicht. Die Hauptgründe für die Zurückhaltung sind nach einer aktuellen Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Price Waterhouse und Coopers (Pcw) »Cloud Computing im Mittelstand« die Abhängigkeit von Drittanbietern und mangelnde Datensicherheit.

44% der befragten 351 Führungskräfte aus mittelständischen Unternehmen gaben »Verlust der Kontrolle« und »Abhängigkeit von Fremdfirmen« als Nachteil des Cloud Computing an. 34% der Befragten gaben fehlende Datensicherheit als Haptnachteil an. Für 20% sind administrativer Aufwand, Schulungs-/Personalkosten ein Hinderungsgrund.

Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. So kommentiert Markus Vehlow von Pcw die Studie folgendermaßen.

“Das Zauberwort heißt Vertrauen. Ich gehe davon aus, dass viele potenzielle Nutzer ihre mögliche Skepsis gegenüber Cloud Computing ablegen, wenn sie sehen, wie andere Unternehmen davon profitieren”

Cloud so weit, wie es die Netzwerke 1973 waren

Die Kritik an der Wolke kommt aber auch von anderer, eher unerwarteter Seite: Vinton Gray Cerf, einer der Internetpioniere (Mitentwickler des Netzwerkprotokolls TCP), sagte am Donnerstag in Berlin: “Die Rechnerwolken sind heutzutage ungefähr so weit, wie es die Netzwerke 1973 waren” und drückt damit aus, dass die Dienste im Moment noch unpraktisch, wenn nicht gar nutzlos sind. Zu den Bedenken wegen der Sicherheit und wegen des Datenschutzes kommen nun also auch technische Einwände. Cerf sagte, die derzeit betriebenen Rechnerwolken hätten einen entscheidenden Mangel: Einmal dort eingegebeneDaten ließen sich kaum wieder herausholen,geschweige denn auf andere Systeme übertragen.

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