Brand-Videos auf Instagram — Qualität bestimmt den Erfolg

Wenig mehr als ein Jahr nach dem Erwerb durch Facebook hat Instagram 100 Millionen monatlich aktive Nutzer und 67 Prozent der Interbrand 100 Top-Marken sind auf Instagram aktiv. Das zeigt eine Studie, die Simply Measured Ende Mai veröffentlichte.

Es erscheint für die auf Instagram vertretenen Marken nur logisch, auch die kürzlich ausgerollte Video-Funktion zu nutzen. Einige Marken haben diesen Schritt auch getan und da stellt sich — auch logisch — die Frage: Zahlt sich das aus?

Bekanntlich bietet Instagram ein wenig mehr Möglichkeiten zur Gestaltung der Videos als die Vine-Apps: 15-Sekunden-Videos gegenüber die sechs Sekunden bei Vine, darüber hinaus ist die Nutzung der allseits beliebten beliebten Instagram-Filter möglich, zusätzlich werden dreizehn neue Filter ausdrücklich für Videoinhalte geboten.

Simply Measured hat nun die Aktivitäten fünf großer Marken, die auf Instagram sowohl Fotos als auch Videos nutzen, über den vergangenen Monat verfolgt. Nicht bei allen Brands sind die Ergebnisse gleich. Lululemon und Kobe Bryant schneiden auf Videos besser ab, als auf Fotos; American Eagle Outfitter bekommt bislang mehr Likes auf Fotos. Werfen Sie einen Blick auf diese markenspezifischen Auswertungen.

Lululemon

Lululemon war eine der ersten Marken, die ein Video auf Instagram veröffentlichte, hier im Blog wurde darüber berichtet. Das erste Lululemon Video ist eines der besten, das ich bisher sah. Das aufwändige 15-Sekunden-Video war an mehreren sorgfältig gewählten Locations aufgenommen und bereits kurz nach dem Launch gepostet. Es ist also an­zu­neh­men, dass Lululemon die App schon vor dem Launch zur Verfügung stand. Aber: Hat sich der Aufwand gelohnt?

Offensichtlich kamen die Lululemon-Videos gut an: Videos erhielten mit rund 12.000 Likes pro Video mehr als doppelt so viele wie Fotos ( ~5.800 Likes pro Foto). Bei den Kommentaren ist der Unterschied noch weitaus deutlicher: Videos erhielten 8 mal mehr Kommentare als Fotos.

Wie der aktuelle Instagram Account-Report für Lululemon zeigt, ist dieser deutliche Unterschied im Nutzer-Engagement wohl eine Momentaufnahme, inzwischen gibt es nur noch geringe Unterschiede zwischen Fotos und Videos.

General Electric

Simply Measured: »General Electric ist ein überraschend aktives Unternehmen in allen genutzten sozialen Netzwerken. Instagram ist da keine Ausnahme.« Die Zahlen, die das Analyse-Unternehmen ermitelt hat, fallen zwar weniger beeindruckend aus als bei Lululemon, sprechen aber dennoch eine klare Sprache: 2.500 Likes pro Video gegenüber 1.600 Likes pro Foto, das Verhältnis bei den Kommentaren beträgt etwa 4 zu 1 zugunsten der Videos. Wie Simply Measured berichtet, scheint sich das Engagement auch deutlich auf das Engagement der Nutzer auf Facebook auszuwirken.

Hier der aktuelle Instagram Account-Report für General Electric

American Eagle

Das Unternehmen American Eagle Outfitter muss als Beispiel dafür herhalten, dass die Veröffentlichung von Videos nicht automatisch erfolgreich sein muss: Weniger als halb so viel Likes für Videos als für Fotos sprechen da eine deutliche Sprache. Na ja, das erste veröffentlichte Video wirkte ja auch wie ein Rundblick durch einen Ramsch-Laden. Sehen Sie auch den aktuellen Instagram Account-Report für American Eagle an.

Urban Outfitters

Es geht noch schlechter: Das einzige, von Urban Outfitters veröffentlichte Video hat es nicht einmal in die Top 20 Posts im letzten Monat geschafft. Ein weiteres Beispiel dafür, dass Videos und steigendes Engagement keinen Automatismus darstellen. Betrachtet man das Video, ist das überhaupt nicht verwunderlich. Es scheint sich auch eher um ein Freizeit-Shot zu handeln, ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Murks von einem Marketer autorisiert ist. Zumal dahinter, wie der aktuelle Instagram Account-Report für Urban Outfitters zeigt, keine Strategie zu erkennen ist.

Kobe Bryant

Bei Kobe Bryant konnten Video-Beiträge eine höhere durchschnittliche Anzahl von Likes generieren als Fotos: 101.000 im Vergleich zu 87.000. Bei den Kommentaren ist der umgekehrte Trend feststellbar. Fotos wurden doppelt so häufig kommentiert wie die Videos.

Insgesamt wirkt sich die Veröffentlichung von Videos positiv auf das Nutzer-Engagement aus, wie der aktuelle Instagram Account-Report für Kobe Bryant zeigt.

Twitter muss und wird bei Vine nachziehen

Twitter hat eine neue, im Umfang verbesserte Version von Vine angekündigt, die unterschwellige Marktbotschaft also deutlich wahr- und aufgenommen. Obwohl Twitter sich der inhaltlichen Kürze verschrieben hat, will es jetzt seine Videofunktionalität ausbauen. Gut so: Marken haben dann zwei funktionale Möglichkeiten — und Wettbewerb kann ja bekanntlich die Qualität der Angebote verbessern.

»Marken werden jedenfalls gut daran tun, auf beiden Video-Apps und auch auf den „herkömmlicheren“ Foto-Apps Präsenz zu zeigen und den Trend hin zu visuellen Social Media für ihre Zwecke zu nutzen.«, schreibt Yvette Schwerdt dazu

Weitergehende Links:
The Data Behind 5 Brands Using Instagram Video
Hey Instagram, I Like the Way You Move
Instagram Videos Could Spell A Billion Dollars Worth Of Magic For Facebook

Bilder: ishp Consulting/depositphotos, Simply Measured