Umdenken bei Facebook? #Hashtags und Embedded Posts

Um als Überbringer schlechter Nachrichten negativen Reaktion des Adressaten zu entgehen, flüchtet man sich schon einmal in die Floskel: »Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Zunächst die Gute.«

Eine neue Studie von Simply Measured überbringt für die Facebook-Strategen, die mit Einführung der von Twitter abgekupferten #Hashtags den großen Coup landen wollten, eben genau das: Eine gute und eine schlechte Nachricht. Hier zunächst die Gute: In fast 20 Prozent aller Postings der Interbrand Top 100 sind Hashtags enthalten.

Und nun die Schlechte: Eine positive Wirkung der Hashtags auf die Interaktionsrate kann nicht festgestellt werden. Ohne die Verbindung zu anderen Netzwerken wie Twitter geht da also nichts.

So oder so ähnlich wird die Einführung und der damit verbundene Einsatz von Hashtags auf Facebook regelmäßig bewertet. Eine darüber hinaus gehende »gute Nachricht« offenbart sich erst beim zweiten Hinsehen und wurde durch die von der Facebook-Gemeinde schon fast euphorisch aufgenommene Einführung der »Embedded Posts« noch deutlicher: Bei Facebook findet derzeit ein schon fast als radikal zu bezeichnendes Umdenken statt: Facebook reißt die mühsam errichteten Mauern zum offenen Web wieder ein.

Die eigentlich gute Nachricht wird übersehen

Das Facebook erfolgreiche Features anderer Social-Media-Plattformen nachahmt, ist nicht neu. Der Kurznachrichtendienst Twitter scheint ein besonders beliebtes Vorbild zu sein, Firstpost hat aufgelistet, welche Twitter-Features Facebook als “Anregung” für eigene Neuerungen genutzt hat.

Aber hinter den neuen Funktionen steckt mehr als nur technische Neuerungen. Erinnern wir uns: Vor nicht allzu langer Zeit hat Facebook alles dafür getan, dass Nutzer ihr gesamtes Online-Dasein auf Facebook verbrachten, ständig eingeloggt blieben und Facebooks »Walled Garden« möglichst nicht verließen. Die Einführung der »Embedded Posts« bewirkt nun das genaue Gegenteil. Facebook-Postings finden sich ab heute im gesamten Web wieder, in Blogs, auf anderen Webseiten und (sic!) auch bei Google.

Mark Honan weist auf dieses Paradox der Sichtbarkeit Facebooks im offenen Web hin:

Facebook currently has no way and no plans to monetize embedded posts. This creates a weird paradox: When a Facebook post gets embedded elsewhere, Facebook can’t serve an ad on it. But Google can.

Facebook hat wohl erkannt, dass die Bedürfnisse des Unternehmens nicht unbedingt mit dem, was sich ein mit Facebook Nutzer wünscht, übereinstimmt. Facebook muss überall sein und kann seine Inhalte nicht einfach aus der Suche heraushalten. Das schließt das offene Web ein. »Und ja, endlich, lange nach dem Börsengang wird Facebook endlich öffentlich«, meint Mark Honan.

Wer es sofort nutzen will: Hier einige Hinweise

Und wie immer bietet Facebook das Feature zunächst für wenige an. Wer es jetzt schon nutzen will, findet über das unten eingebettete Statusupdate auf meiner Facebookseite ein Plugin für WordPress. Hinweise für andere Websites finden Sie in diesem Artikel auf Chip.

Bild: ishp Consulting

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