Schützen Sie sich vor den Stolperfallen in den Social Media

Social Blogging Wie Social Media Teams strukturiert sind.

Auch wenn immer mehr kleine Unternehmen Social Media einsetzen, ist es kein großes Geheimnis, dass es nicht alle mit Bedacht tun. Oft geschieht das nach dem Motto «Facebook? Da sind doch alle, da sollten wir auch etwas machen.» Oder sie wollen gerade noch auf den Zug der Zeit auf­sprin­gen, wo es doch allenthalben heißt, dass Unter­neh­men den Social Media-Zug nicht ver­pas­sen sollten. Denn: Wer zu spät kommt, den bestraft der Wettbewerb.

Häufig fehlt den KMU die Zeit, das Know-how und/ oder an den notwendigen Ressourcen, um Social Media vollständig zu verstehen und als Bestandteil in ihre breitere Geschäftsstrategie zu integrieren. Deshalb sind kleine Unternehmen oft besser beraten, wenn sie Social Media Tools zurückhaltend und vor allem strategisch sehr gezielt einsetzen. Denn: Wer mit Bedacht zu spät kommt, hat die Chance, aus den Fehlern der Anderen zu lernen.

Nach einer Studie der SMB Group hat in den USA die Nutzung von Social Media durch kleine Unternehmen (< 100 Mitarbeiter) im vergangenen Jahr von 44% auf 53% zu­ge­nom­men. Bei mittleren Unternehmen (100 bis < 1000 Mitarbeiter) war ein Wachstum von 52% auf 63% zu verzeichnen. Die Studie zeigt jedoch auch, dass bei der Im­ple­men­tation von Social Media in die Gesamtstrategie der Unternehmen doch viel Luft nach oben vorhanden ist.

Chancen und Herausforderungen für die kleinen und mittleren Unternehmen.

Die Studie bietet einen umfassenden Überblick über die Social-Media-Nutzung der KMU: wer nutzt was, wo, warum und wie. Die Erkenntnisse dieser Studie könnten Anbietern und Anwendern Hinweise geben, das Engagement in den sozialen Medien zu optimieren, und dabei die Chancen aber auch die Herausforderungen zu erkennen.

Kleine und mittelständische Unternehmen sehen die Vorteile, die aus dem Einsatz von Social Media im Marketing resultieren, durchaus positiv aber auch differenziert. Den deutlich größten Nutzen sehen die mittleren Unternehmen in der “zunehmenden Markenbekanntheit” (44%), mit deutlichem Abstand gefolgt von vermehrten Leads und höherem Traffic (29%). Bei den kleinen Unternehmen hingegen steht die Steigerung von Leads und Traffic mit 42% im Vordergrund gefolgt von “zunehmender Markenbekanntheit” (40%).

Auch die Herausforderungen des Einsatzes von Social Media wird in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße durchaus diferenziert gesehen:

  • Kleine Unternehmen beklagen, dass Sie nicht genug Zeit für Social Media Aktivitäten aufbringen können (62%), dementsprechend gering wird das Problem der Bestimmung richtiger Messgrößen gesehen (41%).
  • Bei den mittleren Unternehmen ist das Zeitproblem ein deutlich geringeres (36%), dafür stehen hier die Probleme der korrekten Ermittlung von Messgrößen im Vordergrund (49%).

Wie war das noch? Social Media ROI ist das, was an Kosten gespart wird?

Kleine und mittlere Unternehmen setzen soziale Medien in erster Linie in den Bereichen Vertrieb und Marketing ein, da dort enorme Kosteneinsparungen versprochen wurden. Da verwundert es nicht, dass in den Bereichen die bis dahin eingesetzten traditionellen Werkzeuge ersetzt werden: Postwurfsendungen, Anzeigen in Zeitungen, Fachzeitschriften und Zeitschriften, Gelbe Seiten und E-Mail-Marketing. 35% der befragten KMU gaben an, Ausgaben in diesem Bereich gekürzt zu haben.

Die schlechte Nachricht ist, dass trotz massiver Einsparungen bei den traditionellen Kanälen und des Einsatzes der als kosteneffektive Marketing-Tools angepriesenen sozialen Medien nur 23% der kleinen Unternehmen und nur 17% der mittleren Unternehmen eine “Reduzierung der Marketing-Kosten” durch den Einsatz von Social Media sehen. Was ist schief gelaufen? Wer hat den Unternehmen den Floh ins Ohr gesetzt?

Der Geist ist aus der Social Media-Flasche. Jetzt sollte er aber auch für uns arbeiten!

Der Geist ist aus der Social-Media-Flasche und die Nutzung sozialer Medien durch kleine und mittlere Unternehmen wird weiter steigen, weil der Wettbewerb es auch macht und der Kunde es daher verlangt. Mangelnde Integration von Social Media in bestehende Strukturen — wer soll es auch machen? — erfordern klobige Workarrounds, um wenigsten ein Minimum an Nutzen aus dem Einsatz von Social Media zu ziehen. Da schwindet in vielen Unternehmen auch die letzte Hoffnung auf eine Wertschöpfung durch diese Medien und erhoffte Kosteneinsparungen. Was ist also zu tun?

Nicht alle Unternehmen müssen überall sein

Einer der häufigsten Fallstricke, die kleine Unternehmen beim Einstieg in Social Media übersehen, ist der Mangel an Ressourcen — vor allem Zeit und Geld. Sind sie schon in einem Wust verschiedener Social Networks verstrickt, wagen die Un­ter­neh­men selten harte Schnitte. Die sind jedoch häufig notwendig: Unternehmen sollten nicht versuchen, überall zu sein, das Engagement bei zu vielen Social-Networking-Plattformen führt in letzter Konsequenz zum Scheitern in allen Netzwerken.

Setzen Sie sich zum Ziel, bei einer oder maximal zwei sozialen Plattformen aktiv zu sein. Sie müssen nicht jeden Trend mitmachen. Untersuchen Sie sehr sorgfälting, auf welchen Plattformen Sie Ihr Publikum am effektivsten — auch unter dem Gesichtspunkt Kosten/Nutzen — erreichen. Finden Sie heraus, wo bereits über Ihr Produkt/Dienstleistung (oder die Ihrer Wettbewerber) gesprochen wird.

Sie vertreiben Bohrhämmer und Einschlaghülsen? Vergessen Sie Pinterest!

Wenn Sie Bohrmaschinen verkaufen wollen, macht es wenig Sinn, sich einen Account beim derzeit hippen Netzwerk Pinterest einzurichten. Wohl aber, sich in einem der angestaubt wirkenden Heimwerker-Foren einzubringen. Auch das sind soziale Netzwerke, nur nicht so gehyped wie Facebook oder andere Startups. Sollten Sie eher B2B-Kontakte zu anderen Unter­neh­men aufbauen wollen, wären LinkedIn oder das deutsche Xing wohl wohl die Netz­werke der Wahl. Dienste wie Twitter und Facebook können Sie dann getrost vergessen. Googles neue Plattform Google+, von vielen fälsch­licher­weise als Googles Antwort auf Facebook gesehen, sollten Sie zumindest in Betracht ziehen. Und denken Sie immer daran:

Nicht nur die Wahl der Plattform, auch die Art der Kommunikation prägt den Erfolg

Hier einige, durchaus erweiterungsfähige Hinweise.

  • Nutzen Sie Kundenservice-Strategien, um Ihre Follower besser einzubeziehen. Erstellen Sie Inhalte, die nicht nur der Eigenwerbung dienen.
  • Entfachen Sie Diskussion mit offenen Fragen, holen Sie Stellungnahmen ein.
  • Teilen interessante Informationen und helfen Sie bei der Problemlösung. Ein Fahrradladen könnte Kunden bitten, gute Erfahrungen bei bestimmten Radtouren mit anderen zu teilen.
  • Halten Sie die Konversation stets am Laufen – in beide Richtungen. Ihre Social Media-Kanäle sind für die Interaktion mit Ihren Kunden gedacht und nicht nur für Ihre Ansagen.

Und auch das sollten Sie beachten, wenn Sie in Social Media aktiv sind:

Reagieren Sie schnell. Nicht nur auf Kritik, sondern auch auf positives Feedback

  • Danken Sie Ihren Kunden für ihre Beteiligung an Diskussionen. Klicken Sie bei hilfreichen Kommentaren auf „Gefällt mir“. Das wird viel zu selten gemacht.
  • Jeder macht Fehler – das ist menschlich. Wichtig ist, wie Sie mit solchen Situationen umgehen. Wichtig: Es gibt — aus Kundensicht — keine «Nicht-Fehler».
  • Qualität ist wichtiger als Quantität. Nur Social Media-Anfänger denken, dass es darum geht, unzählige Follower zu haben.
  • Antworten Sie. Wenn jemand auf einer Party ein Gespräch mit Ihnen beginnt, würden Sie dann einfach weggehen?
  • Wenn jemand unhöflich ist oder Sie beleidigt: Nehmen Sie es nicht persönlich. Nutzen Sie die Gelegenheit als Chance und wenden Sie den Dialog positiv.

 

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Weitergehende Links
ishp Consulting: Welche sozialen Medien nutzen KMU heute und wofür?
SMB Group: 2012 Impact of Social Business in Small and Medium Business Study
SMB GroupSolving the SMB Social Media Marketing Conundrum
Social Media Today: Time-Saving Tips for Social Media Marketing

 

Bilder: ishp Consulting, SMB Group

 

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