QR-Codes bleiben wohl immer in den Kinderschuhen.

Social Blogging Wie Social Media Teams strukturiert sind.

QR-Codes gibt es schon seit Jahren, aber ihr Einsatz im Marketing ist noch relativ neu und die Nutzung in die­sem Bereich steckt immer noch in den Kin­der­schuhen — trotz häufig anderer Aussagen. Das zeigt eine Studie von Pitney Bowes, einem Anbieter von Kommunikations-Technologie.

Befragt wurden 5.000 Smartphone-Nutzer — 2.000 in den USA und je 1000 in Frankreich, Deutschland und dem Vereinigten Königreich. In der Umfrage wurden die Verbraucher gefragt, ob sie schon einmal QR-Codes benutzt haben und wenn ja, wo sich die QR-Codes befanden. Im Durchschnitt sagten 15% aller Befragten, dass sie bereits einen QR-Code verwendet haben, wie so oft liegen die USA hier vorn: Hier hat bereits jeder Fünfte schon einmal einen QR-Code gescannt.

Sind QR-Codes ein «ewiger Trend»?

Die Ergebnisse dieser Studie decken sich — innerhalb der immer auftetenden Ab­wei­chun­gen — ganz gut mit den Ergebnissen, die comScore veröffentlicht hat. Allerdings kann ich den euphorisierenden Tenor dieser Veröffentlichung kaum nach­voll­ziehen, der aber bei den entsprechenden ‘Zielgruppen’ seine Wirkung nicht verfehlt. Aber wenden wir uns doch den Fakten zu.

Eine wichtige Frage ist sicher, wie bekannt sind QR-Codes bei den Internetnutzern? Eine Studie der eResult GmbH hat die «Verständlichkeit und Präferenz von Begriffen» ab­ge­fragt. 95,8% der befragten konnten mit Facebook etwas anfangen, immerhin 58% können sich unter Google+ etwas vorstellen. Den Begriff QR-Code kannten 55,5% über­haupt nicht und 14,1% hatten den Begriff schon einmal gehört, kannten die Bedeutung aber nicht. Auch Gartner misst dem QR-Code keine Bedeutung bei. Wurde 2011 noch prognostiziert, dass QR-Codes in «2 bis 5 Jahren zum Mainstream» werden, werden sie 2012 gar nicht mehr aufgeführt.

Die 14% QR-Code-Nutzer beziehen sich auf die Besitzer von Smartphones. 13,7 Millionen Bundesbürger gehen über ihr Smartphone ins Web. Davon haben 14% schon einmal einen QR-Code gescannt. So zumindest lese ich die folgende Grafik:

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie in einer Zusammenfassung:

  • QR Codes könnten eine wichtige Ergänzung der heutigen Marketing-Toolbox sein, wenn sie bekannter wären.
  • Im Durchschnitt aller betrachteten Länder – USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland – haben 15% der Nutzer bisher einen QR-Code verwendet – immer noch eine, wenn auch “signifikante”, Minderheit.
  • Von den untersuchten Ländern ist Nutzung der QR-Code in den USA (19%) am weitesten verbreitetet, gefolgt von Großbritannien (15%), Deutschland (14%) und Frankreich (12%)
  • Im Durchschnitt der untersuchten Länder wurden QR-Codes von 27% der 18-34 Jährigen verwendet. QR Codes werden in Print-Medien am häufigsten genutzt — Magazine (15%), Direkt-Mail (13%), Verpackungen (13%), Plakate (10%). Die Nutzung in Digitalen Medien (Website, E-Mail, TV) ist eher gering.

Mein Fazit: QR-Codes sind sicher kein unverzichtbares Marketing-Instrument. Ob Sie es je werden, ist mehr als zweifelhaft. Allerdings sind sie sehr einfach zu kreieren und in Ihre Marketing Kampagnen zu implementieren, der Erfolg ist gut messbar. Aus diesen Gründen sind QR-Codes nicht die alleinige Domäne großer Marken mit großzügigen Marketing-Budgets. Es existieren vielfältige Möglichkeiten, QR-Codes in jeder Art und Größe zu veröffentlichen, allerdings ist dies nicht in jedem Medium gleich sinnvoll:

Links zum Thema:
Nicolai Schwarz: Hässlich, undurchdacht, unbrauchbar QR-Codes in der Wildnis
Unternehmer Akzente: QR-Codes … : Viele Kunden verstehen Onlineshop einfach nicht
Urenio: Gartner Hype Cycle 2012

Bilder: ishp Consulting, Pitney Bowes

6 Kommentare

  1. Hallo Herr Peck, ein interessanter Artikel, danke für die Zusammenstellung! Haben Sie noch den Link zu der Pitney Bowes Studie? Ich konnte Sie leider nicht finden. Ich habe eine Firma, die QR-Code Marketing und ein Content Management System dafür anbietet. Wir stellen fest, dass QR-Codes noch nicht für alle selbsterklärend sind, sondern (je nach EInsatz) noch in wenigen Schritten erklärt werden muss, wie das Prinzip funktioniert: Gratis QR-Reader App downloaden, Code scannen, Inhalte aufrufen. Jedoch hatten wir auch schon QR-Codes im Einsatz, die ohne jeglichen Hinweis ausgestattet waren und doch mit hohen Scan-Zahlen aufwarten konnten.

    Nichtsdestotrotz ist es wichtig, bereichernde und vor allem mobile Inhalte hinter den QR-Code zu legen, damit der Nutzer motiviert wird, weitere Codes zu scannen. Langweilt oder frustriert ihn der Inhalt, wird er sich beim nächsten Code wohl mehrmals überlegen, ob er nun sein Smartphone zückt.

  2. Sehr guter Artikel den ich zum Anlass nehmen werde für meinen QR Code Generator eine einfache Schritt für Schritt Anleitung für den Einsteiger einzubauen. (URL in meinem Namen)
    Bekannter wären QR Codes wenn die Smartphone-Hersteller anfangen würden einen QR Code / Barcode Reader per default vorzuinstallieren. Solange das nicht geschieht sollten Werbekampagnen auch immer einen Link zu einem QR Code Reader oder zumindest Link zu einer Webseite enthalten auf der solch ein Code erklärt wird. Zumindest solange bis der Umgang mit den Codes auch in Deutschland zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Selbst im marketing angesiedelte Personen wissen nicht alle wie einen QR Code generiert und worauf man zu achten hat. – Selbst schon erlebt, dass nicht unbedarfte Anwender wie der Ochs vorm Berge stehen wenn es um den ersten QR Code geht. Sei es einen einzuscannen oder zu kreieren.

  3. Hallo Herbert,

    wieder einmal ein sehr gelungener Blogartikel von Dir. Selbst halte ich den QR-Code für ein sehr interessantes PR- & Marketing-Instrument, aber dazu bald mehr in meinen Blogartikel.

    Auf jeden Fall ist Dein Blogartikel eine goldene Fundgrube rund um den QR.

    Viele Grüße, Ralph

  4. Sehr geehrter Herr Peck, die Prognose des Artikels lässt keinen großen Optimismus aufkommen. Jetzt, ein paar Jahre später, darf zwar mit ruhigem Gewissen festgestellt werden, dass der QR Code erwachsen(er) geworden ist, aber leider bei der Verwendung immer noch Fehler passieren: beispielsweise ist der Mehrwert des Codes nicht klar erkennbar; der Link hinter dem Code funktioniert nicht; wegen ungeeigneter Flächen und Verpackungsmaterialien, oder schlechten Internetverbindungen vor Ort können Codes nicht entschlüsselt werden; die Zielseiten sind nicht mobile-friendly gestaltetet, usw..,
    Hier finden sich ein paar solcher „Glanzstücke“ https://www.pinterest.de/mobilezeitgeist/qr-fundst%C3%BCcke/ Im schlimmsten Fall lässt man die Nutzer enttäuscht zurück und die Neugierde ist für immer verflogen. Aus diesem Grund zahlt es sich aus, ein paar Aspekte im Rahmen einer Kampagne jedenfalls zu berücksichtigen. Hier findet man die wichtigsten schön zusammengefasst https://qr1.at/9-praxis-tipps-verwendung-qr-codes
    Werden sie mit Herz und Hirn beachtet, sollten die Pixelbilder jedenfalls endgültig ihre Kinder- gegen Bergschuhe getauscht haben und den Weg nach oben erklimmen!

Schreibe einen Kommentar zu Herbert Peck Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*