
Mit dem Begriff „Marke“ verbindet man zunächst die weltbekannten klingenden Markennamen aus dem Konsumgütermarketing (B2C) wie Coca-Cola, Mc Donald‘s, Maggi, Apple oder Red Bull. Im B2B-Bereich wird das Thema Branding , ob in Theorie oder Praxis, weithin schwer vernachlässigt und vor allem schwer unterschätzt. Das gilt insbesondere für die Mehrzahl der kleinen und mittleren Unternehmen.
Der B2B-Bereich tut sich traditionell schwer mit dem Konzept der Marke. In diesem Bereich konzentrieren sich viele Unternehmen auf die detaillierte Kommunikation der Produktfeatures oder ihres Dienstleistungsportfolios und vernachlässigen darüber den gesamtstrategischen Ansatz. Statt die Marke emotional wirken zu lassen, werden die Vorteile der Produkte oder Dienstleistungen so lange kommuniziert, bis der Verkaufsabschluss unter Dach und Fach ist.
Der Weg zur Marke ist lang und braucht eine Strategie.

Der Weg zur Marke ist ein Weg der konsequent gedachten und umgesetzten Strategie: Markenarbeit ist erheblich mehr als nur die Produktion eleganter Inserate, teurer Hochglanzprospekte und bombastischer Messeauftritte. Marke braucht Leidenschaft. Die Vorteile des Aufbaus einer Marke sind immens. Eine starke Marke hilft nicht nur, bei Kaufentscheidungen mitberücksichtigt zu werden. Markenbekanntheit erspart auch dem Verkauf in der Kontaktaufnahmephase defensive Erklärungen, wer genau die Firma ist und was sie macht. Ähnliches gilt für alle anderen den Verkauf unterstützenden Maßnahmen, Online und Offline. Denken Sie hierbei an Internetpräsenzen als Corporate Website und/oder auf Facebook. Oder auch nur an Mailingkampagnen, bei denen eine starke Marke manches Mailing vor dem direkten Wurf in den Papierkorb rettet.
Internal Branding ist Huhn und Ei
Beliebt sind die Debatten über die ersten Schritte, bzw. die zu schaffenden Voraussetzungen. Das ähnelt oft dem Streit um die Frage »Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei?« Im Bezug auf die Entwicklung einer Strategie zum Markenaufbau und zur Markenführung ist die Frage schnell beantwortet: »Internal Branding ist Huhn und Ei zugleich.«
Unter Internal Branding (dt. Interne Markenführung) versteht man alle intentionalen unternehmens- bzw. systeminternen Maßnahmen, die darauf abzielen, die Mitarbeiter bzw. Systemmitglieder in den Prozess der Markenbildung zu involvieren, sie über die eigene Marke zu informieren, sie für diese zu begeistern und letztendlich ihr Verhalten im Sinne der Marke zu beeinflussen. (Wikipedia)
Nachdem die Markenidentität klar ist, muss zunächst darum gehen, die Mitarbeiter für die Marke zu begeistern. Studien zeigen immer wieder, dass die Markenwahrnehmung des Kunden und seine Zufriedenheit mit einer Marke in hohem Maße durch die persönliche Interaktion mit Mitarbeitern beeinflusst wird. Siehe z. B. die Ergebnisse einer Studie von Tomczak »Behavioral Branding: Wie Mitarbeiterverhalten die Marke stärkt«. Danach machen massenmediale Einflüsse 63,5 Prozent des Markenerfolges eines Unternehmens aus. 31,5 Prozent trägt das markenspezifische Verhalten der Mitarbeiter dazu bei. Warum sollte das Potenzial nicht genutzt werden?
Die Leidenschaft der Mitarbeiter wecken

Die Marke muss also nicht nur nach außen, sondern vor allem nach innen kommuniziert werden. So werden die Mitarbeiter über ein strategisches Behaviorel Branding zu echten Markenbotschaftern. Der Erfolg von Marken im Dienstleistungsbereich ist eng mit dem Brand Commitment der Mitarbeiter verbunden. Der Begriff Brand “Commitment” ist im Marketing eine gängige Formel und wird im Deutschen mit “Markenbindung” wiedergegeben. Menschen arbeiten für ein Unternehmen oder eine Marke um so leidenschaftlicher, je attraktiver die Marke und je erfolgversprechender deren zukünftige Strategie sind. Die damit verbundene „Lust-Kultur“ sorgt nicht nur für Commitment bei den bestehenden Mitarbeitern, sondern wirkt auch anziehend für qualifizierte neue Leute. Als Beispiele lassen sich „Traumarbeitgeber“ wie BMW, Google oder adidas aufführen, denen es mit messbar signifikantem Erfolg gelingt, ihre Markenstrategien nach innen und außen erfolgreich zu verkaufen.
Buchtipp:
Behavioral Branding : Wie Mitarbeiterverhalten die Marke stärkt
Tomczak / Esch / Kernstock / Herrmann (Hrsg.),
Verlag Gabler 2009 ISBN 978-3-83-1745-4
Auszüge bei Google Books
Pingback: So werden Mitarbeiter leidenschaftliche Marken-Botschafter. « M wie Marketing
Ein sehr interessanter Artikel.
Thanks for sharing.