«Sie gehören zu den Top-5-% (1-%, 10-%) der @LinkedIn Mitglieder mit den meisten Kontakten weltweit.» Mit dieser frohen Botschaft beglückte LinkedIn kürzlich vermutlich rund 20 Millionen Mitglieder. Anlass war die große Freude der Betreiber, den 200 Millionsten Nutzer begrüßen zu dürfen. Karim Kanji reagierte auf Twitter: «Thanks LinkedIn, but I’m calling bullshit on this.» Dan Brown greift diese Kampagne auf und fragt «So You’re the Top 1% on Generic Social Network X. Great – Now What?»
Genau, was fangen Sie als Professioneller Nutzer von Social Media mit einer solchen E-Mail an? Und das Mitglied eines Netzwerkes, welches — so die Selbstauskunft auf der Website — «über 200 Mio. Fach- und Führungskräfte nutzen, um Informationen, Ideen und Karriere- und Geschäftschancen auszutauschen.»
Als Marketing-Idee ein Flop
Wer nicht zur Elite der Top 2, 10 oder 20 Millionen, sondern zum Rest gehörte, bekam den Trostpreis und zählte dann wenigsten zu den ersten 100 Millionen Mitgliedern. Was immer sich LinkedIn bei dieser Marketing-Idee gedacht hat: Es war ein Flop, die Häme im Netz ist groß. LinkedIn hat offensichtlich nicht daran gedacht, das Menschen auch rechnen können und die Aktion so noch nicht einmal das Ego der Empfänger der Mails streichelt, sondern bestenfalls Ratlosigkeit zurücklässt:
Was sagt es über #LinkedIn in D aus, wenn mein kaum beachtetes Profil gemäß eig. Aussage zu den 10% der 2012 am häufigsten besuchten gehört?
— Daniel Rehn (@danielrehn) 13. Februar 2013
Andere Reaktionen:
hasOoffers: Do You Have One of the Top 5% Most Viewed LinkedIn Profiles for 2012?
Mashable: Are You in the 1 Percent? LinkedIn Congratulates Its Elite Members
Before Its New: Are You in the 1 Percent? LinkedIn Congratulates Its Elite Members
Ich bleich noch ein wenig, nachdem ich den Pinterestbeitrag kommentiert habe. Natürlich hat Herr Rehn nicht unrecht, wenn er fragt was die %-Zahlen aussagen. Spannend allerding wie unterschiedlich die subjektive Wahrnehmung ist. Ich wurde gerade wegen dieser Aktion von mehreren Menschen angesprochen, die sagen:
WOW, was für eine geniale trojanische Marketingidee 😉
Alles in Allem zeigen mir die Reaktionen, die Sie zusammengestellt haben allerdings auch, dass die Motzer sich kaum mit LinkedIn bzw. den Premiumfunktionen beschäftigt haben. Was heißt TOP 1% (mein Wert) konkret:
491 BesucherInnen in 90 Tagen
298 BesucherInnen aus Österreich http://pinterest.com/pin/276127020875393922
Vergleiche ich das mit XING, wo ich die über dreifache Menge an Kontakten sind die 2.528 Profilbesucher der letzten 90 Tage wesentlich mehr. Der springende Punkt allerdings ist die Qualität und die regionale Genauigkeit, die mit derzeit 61% ÖsterreichbesucherInnen bei LinkedIn der Hammer ist. Habe zwar keine exakten Daten der regionalen XING BesucherInnen, dafür aber sehr exakte Daten der inhaltlichen Herkunft auf XING:
http://www.networkfinder.cc/tag/Profilbesucher
In diesem Sinne
Herzliche Grüsse aus Wien
Ihr
Michael Rajiv Shah
Hallo,
die Neuanmeldungen bei LinkedIn waren zum Zeitpunkt der Mailausbringung ungefähr doppelt so groß – und die Häme? Die haben doch eh nur ein paar Heavy User mitbekommen. ich würde es als Erfolg werten, auch wenn ich das Mailing selber auch eher blöd fand. Aber meine persönliche Meinung ist da sekundär.
lG
Stephan