Facebook, Twitter & Co beeinflussen 8% der Käufe

Social Blogging Wie Social Media Teams strukturiert sind.

Die Kaufentscheidungen der Deutschen werden mit knapp 8% inzwischen genauso stark durch Social Media wie durch Informationen aus dem Fernsehen geprägt. Außerdem sind Informationen aus sozialen Medien im Internet inzwischen für Kaufentscheidungen bereits wichtiger als das Radio. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie «German Social Media Consumer Report 2012/2013» des Marketing Center Münster der WWU.

An der Studie hatten mehr als 1600 Verbraucher in Deutschland teilgenommen. Der Studie nach hat die Nutzung von Social Media einen grundlegenden Wandel erfahren. Soziale Netzwerke werden inzwischen intensiv und wie selbstverständlich von allen Teilen der deutschen Bevölkerung genutzt. Sie sind heute das nach dem Telefon wichtigste Kom­mu­ni­kations­medium für deutschen Verbraucher. Die Studie wartet mit einigen überraschenden Zahlen auf, danach verwenden nur sieben Prozent aller Internetnutzer gar keine sozialen Netzwerke — Außerdem soll im Durchschnitt jeder Deutsche bei drei sozialen Netzwerken registriert sein.

Update: In diesem 2. Artikel habe ich viele weitere Details der Studie näher betrachtet.

Deutsche sind zwei bis drei Stunden Online

Jenseits aller Pressemeldungen einige wichtige Ergebnisse der Studie:

  • Der deutsche Durchschnittsverbraucher ist pro Tag für zwei bis drei Stunden pro Tag online. Nur 2,6% der deutschen Bevölkerung surfen weniger als 30 Minuten täglich im Internet, während jeder vierte Deutsche mehr als vier Stunden online verbringt.
  • Nur noch 7,4% der Deutschen mit Zugang zum Internet verwenden überhaupt keine sozialen Medien. 21,4% nutzen einen Social-Media-Account, aber 21,3% Internet-Nutzer sind in fünf oder mehr sozialen Netzwerken registriert und melden sich dort auch häufig an.
  • Facebook ist mit Abstand die größte Social-Media-Plattform in Deutschland. 72,1% der deutschen Internet-Nutzer geben an, ein Konto bei Facebook haben. YouTube liegt mit 38,7% bei deutschen Nutzern auf Platz zwei.
  • StayFriends (20,6%) und Wer-kennt-wen (19,5%) landen auf den nächsten Plätzen.
  • Nach etwas mehr als einem Jahr seit seiner Einführung lag Google+ zum Zeitpunkt der Erhebung (Juli 2012) mit 19,4% auf dem fünften Platz der sozialen Netzwerke in Deutschland. Twitter liegt mit 10,5% auf Platz 8.
  • Facebook, YouTube, Google und Twitter sind in Bezug auf Frequenz der Nutzung absolut führend. Über 40% der Nutzer dieser Netzwerke greifen täglich darauf zu.
  • Global häufig genutzte Netzwerke wie Pinterest, LinkedIn oder Tumblr spielen in Deutschland keine Rolle.

Die Studie ist sehr umfangreich und aufgrund der Systematik — Parameter für Vergleiche ist ein berechneter «Social Media Index» — nicht immer mit anderen Umfragen und Studien vergleichbar.

Facebook, Twitter & Co beeinflussen 8% der Käufe

Soziale Medien beeinflussen Kaufentscheidungen heute mehr denn je: Im Durchschnitt mit 7,6 Prozent genauso stark wie etwa das Fernsehen mit 7,8 Prozent, Außenwerbung mit 7,4 Prozent oder klassische Postwurfsendungen mit 7,9 Prozent.

Dieser Trend in Richtung Social Media scheint — wie auch andere Untersuchungen schon gezeigt haben — in deutschen Unternehmen noch nicht angekommen zu sein: «Fasst man klassische Internetseiten und Social Media zusammen, so machen diese Kanäle fast ein Viertel (22%) der Kaufentscheidung aus», sagt der Leiter der Studie Jonas vor dem Esche.

Für die Online Werbung haben die Unternehmen in 2012 aber nur knapp 12% ihrer Werbebudgets ausgegeben. Im Vergleich dazu beeinflussten TV und Print die Kaufentscheidungen der Deutschen zu 16%, hier investierten Unternehmen aber 82% ihres Werbebudgets.

‘Klassische’ Einflüsse auf die Kaufentscheidungen verlieren in Zukunft

Die Nutzer von Social Media treffen ihre Kaufentscheidungen aufgrund gleichmäßiger Informationen aus mehreren Quellen. ‘Klassische Konsumenten’ treffen ihre Kauf­ent­scheidungen hingegen auf Basis von wenigen Informationsquellen. Dazu gehören etwa Empfehlungen von Freunden, Informationen auf klassischen Webseiten oder die Beratung im Geschäft. «Für Unternehmen wird es daher in Zukunft wichtiger, klar aufeinander abgestimmte Botschaften über eine Vielzahl von Kanälen zu senden», so Professor Thorsten Hennig-Thurau vom Marketing Center Münster. Empfehlungen von Freunden oder von Verkäufern im Ladenlokal werden in Zukunft hingegen an Bedeutung verlieren.

Die Studie können Sie auf dieser Seite herunterladen. Die Pressemeldung zur Studie finden Sie hier.

 

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Bild: ishp Consultung

2 Kommentare

    • Herbert Peck

      Das ist eine der wenigen Studien zu Social Media in Deutschland, die ich für wissenschaftlich fundiert halte. Sie ist wohl repräsentativ. Es sind einige Ergebnisse, die auf den ersten Blick überraschend sind, aber klarer werden, wenn man die Grundlagen ansieht. Alles in allem: Eine aussagekräftige Studie.

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