Die Pinterest-Demografie: Was Marketer beachten sollten.

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Die Websites mit einem – angeblich – »jemals gemessenem schnellsten Wachstum« scheinen inflationär zuzunehmen. War nach Tumblr erst Google+ lange Spitzenreiter in in dieser Kategorie, bekommt nun Pinterest den Pokal, allerdings mit der Einschränkung ‘monatlich’.

Immerhin schon Anfang 2010 an den Start ge­gan­gen, erfreut sich die virtuelle Pinnwand in den letzten Monaten zunehmender Beliebtheit, wenn auch – wie so häufig – vorwiegend in den USA. Aber auch in Deutschland ist ein Wachstumstrend erkennbar, wie neue, von comScore vorgelegte Daten nahelegen.Den comScore-Daten zufolge konnte Pinterest in Deutschland seit Mai 2011 ein Wachstum von rund 3.000 Prozent verzeichnen.

Relative Zahlen sagen bisweilen nichts aus.

Diese imposante Zahl ist jedoch schnell erklärt: Pinterest war in Deutschland vor einem Jahr noch gänzlich unbekannt, im Mai 2011 waren es schlappe 2.000 eindeutige Besucher (Unique Visitors). Im Januar 2012 verzeichnet Pinterest in Deutschland auch nur 69.000 Unique Visitors. Das zeigt einmal mehr, was relative Zahlen bisweilen aussagen.

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In Deutschland ist im Moment wirklich noch anschauen, vorsichtig ausprobieren und auswerten angesagt. Im Vergleich zu den USA – in denen der Pinterest-Hype ja in erster Linie grassiert – nehmen sich die Zahlen für Europa eher bescheiden aus. In den USA legte Pinterest vom Mai 2011 bis Januar 2012 von rund 400.000 auf knapp 12 Millionen Unique Visitors zu (Visualisierung von comScore-Daten durch Statista). Die Pinterest Entwicklung ist also in erster Linie wegen der Zuwachsraten in den USA so rasant und aus vielerlei Grün­den spannend. Es ist jedoch lange nicht ausgemacht, ob die Welle in vollem Umfang auf Europa – und hier insbesondere Deutschland – überschwappt. Ich sehe das eher mit Skepsis, wegen einiger noch ungeklärter Urheberrechtsfragen und da auch andere Hypes mehr oder weniger spurlos an uns vorüberzogen.

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Grafik: Statista

Pinterest ist wie geschaffen für visuelles Marketing, und nur dafür.

Nichtsdestotrotz, für alle Augenmenschen ist Pinterest eine wahre Fundgrube. Auf Pinterest finden Sie viele schöne und inspirierende Dinge, dies thematisch geordnet und zudem erstaunlich über­sicht­lich. Die virale Verbreitungskraft der Plattform ist nicht zuletzt im visuellen Charakter des Systems begründet.

Für Unternehmen, die ihre Dienstleistungen und Produkte über Visuals promoten können, ist es ein effektiver Weg zur Vermarktung und Umsatzsteigerung. Der neue Social Media-Star bietet dazu alle Voraussetzungen, auch wenn die Reichweite im deutschsprachigen Raum gegen Null geht. Hier heißt es zunächst abwarten, beobachten und für den Fall der Fälle eine Strategie bereithalten.

Wenn Sie auf Pinterest aktiv werden wollen, ist ein intelligenter Ansatz notwendig. Sie sollten unbedingt beachten, welche Gruppen derzeit auf Pinterest unterwegs sind. Die vorgestellten Zahlen beziehen sich auf die USA und sind sicher nicht direkt übertragbar, geben aber zumindest Anhaltspunkte.

  • Auf Pinterest sind vor allem webliche Nutzer unterwegs, der Anteil beträgt 80 Prozent.
  • Die Gruppe der 25 bis 44Jährigen stellt mit 55 Prozent den größten Anteil.
  • 25 der Nutzer haben einen Hochschulabschluss.

Außerdem hat sich in den USA folgendes Muster in der sozialen Struktur der Nutzer herauskristallisiert. Nach Ignite Social Media wird Pinterest hauptsächlich genutzt von

  • Boomers & Boomerangs – das sind die heute erwachsenen Baby-Boomer und ihr Nachwuchs, also junge Erwachsene, die mit ihnen leben. Dies macht mehr als 10% der Pinterest Besucher aus.
  • Babies & Bliss – das sind die Eltern größerer Familien (mit fünf oder mehr Personen im Haushalt) und in den 30ern und 40ern. Mütter in dieser Gruppe neigen dazu, Vollzeit-Mutter zu sein. Der Computer gehört zu ihrem Leben. Diese Gruppe sind “Powershopper mit gehobenen Geschmack” und legen Wert auf qualitativ hochwertige Produkte. Sie neigen dazu, Dinge im Zusammenhang mit “Komfort” zu pinnen, sowie Dinge von Marken, mit denen sie gute Online-Erfahrungen gemacht haben, Rabatte geben und Dinge anbieten, die das Leben leichter machen.
  • Die Familie kommt zuerst – zu dieser Gruppe gehören junge Mittelklasse-Familien mit aktivem Lebensstil, die sich für Dinge interessieren, die sie das Nebeneinander von Arbeit und Elternschaft effektiv managen lässt. Diese Gruppe ist nicht in erster Linie an Shopping-Touren interessiert, sie pinnen – wie die Babys & Bliss-Gruppe – eher praktische Dinge wie einfache Rezepte, kinderfreundliche Aktivitäten und gesundes Wohnen.

Es ist nicht völlig überraschend, dass die verschiedenen Boards und Kategorien, die auf Pinterest für das Teilen von Inhalten genutzt werden, die Gruppierungen der realen Welt vermutlich Online spiegeln. Wer auf Pinterest aktiv werden möchte, sollte dies nicht außer Acht lassen.

 

Weiterführende Links zum Thema:
Ignite Social Media, Pinterest Demographic Data: The Marketers Guide to People Who Pin

 

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Bilder: Statista, comScore, ishp Consulting, depositphotos.com

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