«Big Data» und «Small Business» sind kein Widerspruch

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Großkonzerne nutzen seit langem umfangreiche Datenanalysen zur Feinabstimmung ihres Marketing. «Big Data und Small Business» waren jedoch lange Zeit Begriffe, die nicht so recht zusam­men­pas­sen wollten. Natürlich können kleine und mittlere Unternehmen — genau wie die großen Konzerne — von der Nutzung der Informationen, die in ihren Da­ten­be­stän­den verborgen sind, profitieren. Sie müssen den Schatz nur heben. Leider ist die Nutzung großer Datenmengen (Big Data) und die damit verbundenen Wett­be­werbs­vor­teile in kleineren Unternehmen oft nicht zugänglich. Für Business-Intelligence- oder BI-Software ist je nach IT-Integration ein fünf- oder sechsstelliger Betrag fällig, der die Budgets kleiner Unternehmen häufig übersteigt. Außer­dem erfordert der Einsatz der BI-Tools zur Auswertung der Daten in der Regel trainierte Analysten, auch als Data Scientists bezeichnet.

Datenexplosion – Die Herausforderung für die Unternehmen.


«Big Data sind das neue Öl» ist derzeit häufig zu lesen. Laut einer aktuellen Studie von BT Germany und der Experton Group erwarten IT-Entscheider in den kommenden zwei Jahren einen Zuwachs des Datenvolumens von mehr als 40 Prozent. «Big Data – Das Zeitalter, in dem die Daten zum Produkt werden, hat gerade erst begonnen», kommentiert Dr. Carlo Velten, Senior Advisor der Experton Group, die Studie.

Dank erschwinglicher Spei­cher­lö­sun­gen und intelligenter Software haben Unternehmen heute Zugang zu einer schier unglaublichen Menge an Daten im Terrabyte-Bereich über Kunden, Entscheidungs- und Kaufprozesse und ihre Märkte. Die Daten enthalten oft wichtige Erkenntnisse, das erkennen auch die kleinen und mittleren Unternehmen: Fast jeder zweite Befragte aus Unternehmen bis 1000 Mitarbeiter verspricht sich durch «Big Data» bessere Informationen über das Informations- und Konsumverhalten ihrer Kunden. Bezeichnend ist, dass größere Unternehmen hier weniger Nachholbedarf haben.

«Das Zeitalter, in dem die Daten zum Produkt werden, beginnt gerade erst».

57 Prozent der befragten Anwender beschäftigen sich mit Big Data, wenn auch teils nur, indem sie sich über das Thema informieren. Auch hier sind die Unternehmen mittlerer Größe diejenigen, die das stärkste Datenwachstum erwarten. Allerdings ist diese Gruppe der Befragten auch am ehesten skeptisch gegenüber Big Data und bezieht kritisch Stellung zu den bereits im Einsatz befindlichen Lösungen für Datenanalyse und Daten­manage­ment. Weitere Ergebnisse der Studie sind

  • Das expansive Datenwachstum wird von den ITEntscheidern der befragten Unternehmen als eine der zentralen Herausforderungen gesehen.
  • Die befragten Unternehmen gehen von einem Datenwachstum von 42% bis Ende 2014 aus.
  • Big Data ist als Begriff zwar schon in vielen Unternehmen bekannt. Allerdings deckt der Begriff derzeit noch ein breites Erwartungs- und Meinungsspektrum ab.
  • Mehr als die Hälfte der Unternehmen aktiv mit dem Thema, wenn auch nur 8% Big Data-Lösungen schon in ihren Prozessen einsetzen

Die Studie, die zu den ersten zum Thema Big Data in Deutschland zählt, hat deutlich gezeigt, dass Big Data seine große Zeit noch vor sich hat. Die Studie können Sie hier herunterladen.

Effizienter Umgang mit Big Data wird zum Wettbewerbsfaktor

Wie man Big Data für seine Zwecke nutzen kann, bewies US-Präsident Barack Obama in seinem Wahlkampf – ein Team von 150 Datenwissenschaftlern wertete kontinuierlich Informationen aus. So konnte gezielt darauf reagiert werden, sobald bei enzelnen Themen oder in bestimmten Orten Nachholbedarf bestand. Auch der Wahlausgang konnte genau prognostiziert werden.

Solche Ressourcen stehen kleinen und mittleren Unternehmen auch nicht ansatzweise zur Verfügung. Aber um auch zukünftig erfolgreich zu sein, brauchen Unternehmen eine schlagkräftige Datenstrategie – und Mitarbeiter, die sich mit “Big Data” auskennen. Hier einige Tipps, wie auch kleine Unternehmen ohne Aufblähung der Ressourcen einen Einstieg in die Datenanalyse finden können:

  1. Messen Sie alles.
    Viele Unternehmen gehen mit ihren Analysen nicht weit genug. Sie messen zwar, wie viele Besucher auf einen Link geklickt haben, aber nicht, was sie taten, bevor sie es taten. Oder sie messen, wie lange potenzielle Kunden auf einer Website bleiben, aber nicht, wie lange sie sich die Einzelseiten angesehen haben. Aber nur so kann analysiert werden, wo die Nutzer zögern, dem vorgeschlagenen Ablauf zu folgen. Sei es aus Unsicherheit oder weil sie das Interesse verlieren. Beidem kann man mit Änderungen an der betreffenden Seite begegnen.
  2. Seien Sie aufmerksam, analysieren Sie alle Daten.
    Kaufprozesse sind kompliziert. Er kann schnell per «Jetzt mit 1-Click kaufen» abgeschlossen werden, aber auch über den Warenkorb, eine Wunschliste oder ähnliches ablaufen. Manchmal sieht sich der Kunde ein Produkt an, entscheidet sich jedoch erst nach einem Newsletter. Aufzeichnen und Zusammenführen sollten Sie alle Daten der gesamten Transaktion, nicht nur den eigentlichen Kauf.
  3. Konzentrieren Sie sich auf gute Kunden.

    Der Kunde ist König – schließlich sind die Kunden so etwas wie die Lebens­ver­siche­rung für jedes Unter­nehmen. Aber einige sind — wie so oft im Leben — gleicher als andere. Im speziellen Fall sind einige Kunden für das Unternehmen wertvoller als andere Kunden und die Datenanalyse kann die Spreu vom Weizen trennen. Nur ist dies bei vielen kleinen und mittleren Unternehmen nicht sehr verbreitet. Sie scheren meist alle Kunden über einen Kamm, dabei können Kundenwertanalysen ihre Kunden segmentieren um dabei wertvolle Kunden von anderen zu unterscheiden. In diesem Whitepaper finden Sie einige Hinweise zur gezielten Segmentierung profitabler und unprofitabler Kunden.

  4. Fangen Sie klein an.
    Um Erfahrungen mit der Analyse der auflaufenden Daten zu sammeln, sollten Sie nicht gleich in die vollen gehen. Starten Sie mit einigen wenigen Kampagnen, die Sie per Daten­analyse verfolgen wollen. Skalieren können Sie das mit zunehmender Erfahrung immer noch. Übrigens ist Facebook mit seinen gut segmentierbaren Möglichkeiten bei den Ads ein guter Einstieg.
  5. Nutzen Sie die natürlichen Vorteile von KMU.
    Einer der natürlichen Vorteile für ein kleines Unternehmen ist, dass sie sehr flexibel auf neue Entwicklungen reagieren können und deshalb die Potenziale neuer Social Media Plattformen deutlich schneller nutzen können als die langsamen Mega-Konzerne. Nutzen Sie diesen Vorteil, wenn sich neue Möglichkeiten im Social Marketing bieten.

Der BITKOM-Leitfaden „Big Data im Praxiseinsatz – Szenarien, Beispiele, Effekte“ zeigt an 34 Fallbeispielen, welchen erheblichen Mehrwert Unternehmen aus Big-Data-Analysen ziehen können. Den Leitfaden können Sie hier als PDF herunterladen.

 

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Weiterführende Links
Inc. Big Data for Small Businesses
Business on Main How Small Businesses Are Innovating With ‘Big Data’
The Next Web What big data means for small business

 

Bilder: Ipsos, Experton, ishp Consulting

 

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